Stand: Dezember 2024
Zwischenergebnisse aus der AG Identität:
Was ist den Menschen in den Einzelgemeinden wichtig?
Wenn wir fusionieren, dann wird aus vier eigenständigen Gemeinden eine neue. Das heißt dann, dass wir nicht einfach so weiterhin nebeneinander existieren, wie wir es jetzt tun, sondern, dass wir uns inhaltlich und konzeptionell zusammentun, um eine Gemeinde zu sein, die an verschiedenen Orten lebendig ist.
Im Fusionsprozess geht es darum, wie die neue Gemeinde personell, inhaltlich und organisatorisch aussehen soll. Und um dafür Entscheidungen treffen zu können, wollen die Presbyterien mit den Gemeindemitgliedern ins Gespräch darüber einsteigen, welches Profil ihre jetzige Gemeinde hat, was davon unbedingt bestehen bleiben soll, wo eine Zusammenarbeit wünschenswert wäre und was die eigene Gemeinde vielleicht nicht allein schaffen kann. Wir suchen auch neue Ideen, die zukunftsweisend sind und von allen vier Gemeinden gemeinsam realisiert werden könnten.
Es hat eine Umfrage in den Gemeinden gegeben, bei der einige Gemeindemitglieder, Hauptamtliche und Presbyteriumsmitglieder befragt wurden. Diese Umfrage ist nicht repräsentativ und vollständig, weil nur sehr wenige Personen beteiligt waren. Sie soll ein erster Aufschlag sein und viele Menschen in den Gemeinden motivieren, mit in den Gesprächsprozess einzusteigen.
Im Folgenden sollen einige Antworten, die aus den Gemeinden zu drei Leitfragen zurückkamen, zusammenfassend dargestellt werden. Ausführlich werden die Antworten in den bis Ende des Jahres stattfindenden Gemeindeversammlungen wiedergegeben.
1. Was ist das Besondere an unserer Gemeinde und wo können andere profitieren?
Es gibt ein Thema, das allen Gemeinden am Herzen liegt, nämlich „die Kirche im Dorf zu lassen.“ Alle sind gerne vor Ort und für die Menschen engagiert, die um ihren Kirchturm herum leben. Alle haben den Anspruch, viele und verschiedene Menschen anzusprechen, im Sozialraum vernetzt zu sein und mit den Akteuren aus der Nachbarschaft zusammenzuarbeiten. Und allen Gemeinden liegen Kinder und Familien besonders am Herzen: Drei Gemeinden haben eine eigene Kita, die vierte Gemeinde arbeitet eng mit den KiTas in ihrem Umfeld zusammen.
Darüber hinaus zeichnen sich unsere Gemeinden durch ganz besondere Schwerpunkte aus: Da gibt es einerseits eine gut aufgestellte Erwachsenenbildung, andererseits wird der Umweltschutz und die klimagerechte Gestaltung von Gebäuden und Gemeindeleben beachtet. Hier ist es die Kirchenmusik, die im Fokus steht, dort kümmert man sich schwerpunktmäßig um Geflüchtete. Oder es sind besondere Gottesdienstformate und Glaubenskurse, die wichtig sind. Ein Schwerpunkt einer Gemeinde ist die Bücherei, eine andere hat eine Gemeindeschwester und betont damit die Diakonie. Oder es fällt eine lebendig gestaltete Ökumene auf. Wieder woanders wird die Arbeit für Kinder und Jugendliche mit langer Tradition hervorgehoben.
Manche dieser Schwerpunkte finden sich in mehr als einer Gemeinde, aber sie sind auch gut verteilt. Genau das bietet viele Möglichkeiten, wie sich die vier Gemeinden in Zukunft gegenseitig ergänzen können.
2. Wo wären wir froh, wenn jemand anderes es für uns anbietet?
Es zeigt sich bei der unterschiedlichen Schwerpunktsetzung viel Ergänzungspotential. So wünschen sich Gemeinden vor allem dort Unterstützung, wo sie selbst keinen Schwerpunkt in ihrem Engagement haben, beispielsweise bei der klimaneutralen Ertüchtigung der Gebäude, bei der Erwachsenenbildung oder bei der Kirchenmusik. Große Chancen für eine gute Zusammenarbeit werden aber auch darin gesehen, gemeinsam Freizeiten anzubieten, Öffentlichkeitsarbeit zusammen zu gestalten, gemeindeübergreifende Konzepte für diakonisches Engagement oder ökumenische Arbeit zu entwickeln und auch bei der Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden sich zusammen zu tun. Auch eine gemeinsame Geschäftsführung und Verwaltung könnte hilfreich sein.
3. Was können wir Neues gestalten, das nur durch gemeinsame Kraft möglich ist?
Hier werden zuallererst Großprojekte genannt, wie gemeinsame Gottesdienste an Pfingsten und anderen Festtagen, eine andere Idee ist die Organisation eines großen Tauffests oder von Konzerten oder Workshops. Es wurde die Idee eingebracht, zusammen ein Kirchencafé oder eine Kirchenkneipe als Begegnungsraum zu betreiben. Und wir könnten uns gegenseitig helfen, präsent in den Sozialräumen und in der Öffentlichkeit zu bleiben oder noch sichtbarer zu werden, z.B. durch die Gestaltung eines interessanten Gemeindestandes bei Stadtteilfesten.
Soweit einige Punkte, in den Gemeindeversammlungen wird dies alles ausführlicher dargestellt werden. Dort wird es dann auch Raum zum Gespräch geben.
Bitte diskutieren Sie mit uns und bringen Sie Ihre Herzensanliegen und Ihre Sorgen ein. Wir wünschen uns viele Rückmeldungen und freuen uns über gute Ideen.