Yulia S. und ihre Söhne Yaroslav und Kyryll leben schon über ein Jahr in unserem Gemeindehaus an der Thomaskirche. Wie geht es ihnen heute?
Im März 2022 sind sie aus Dnipro, einer großen ukrainischen Stadt nicht weit von Cherson, geflohen. Zunächst fanden sie eine Unterkunft in Ückesdorf, vor den Sommerferien zogen sie dann in unser Gemeindehaus an der Thomaskirche. Yulia begrüßt mich herzlich. Sie zeigt mir Fotos von ihrem Mann und ihrer Familie. Mittlerweile arbeitet sie bei RAN und ist ehrenamtlich in der Kleiderstube tätig.
Yaroslav und Kyryll gehen in die 8. bzw. 5. Klasse des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Ückesdorf. Sie konnten von Anfang an hier mithalten und sprechen schon gut Deutsch. Yaroslav erzählt, dass er bereits an seiner Schule in Dnipro etwas Deutsch gelernt hat. Es ist bewundernswert, wie sie die Schule meistern. Auch haben sie hier viele Freundinnen und Freunde gefunden. Sie fühlen sich sehr wohl hier, aber hoffen, bald eine Wohnung möglichst in Röttgen oder Ückesdorf zu finden. Ihr Vater ist im Krieg, sie haben Angst um ihn. Deshalb war es besonders schön, dass er vor Kurzem zwei Wochen Urlaub bekam und zu Besuch nach Röttgen kommen konnte.
Natürlich vermissen alle ihre Heimat, ihre Familie und besonders ihren Ehemann und Vater. Sie haben die große Hoffnung, dass der Krieg bald endet und ihr Vater bald wieder einmal nach Deutschland kommen kann.